• 8. November 2022

Schwangerschaftsmythen rund um das Essverhalten

Schwangerschaftsmythen rund um das Essverhalten

Schwangerschaftsmythen rund um das Essverhalten 1024 682 Hebammenpraxis Christiane Weber

Die schwangere Frau hat außergewöhnliche Gelüste und isst auch gerne mal die Essiggurken mit Nuss-Nougat-Creme als Dip – diesen und weitere Mythen schauen wir uns mal genauer an.

Das Essiggurkenphänomen
Als werdende Mutter scheint man vor allem eines als Privileg zu haben: außergewöhnliche Gelüste. Dabei geht es nicht immer nur um ungewöhnliche Kombinationen von Geschmacksrichtungen und Lebensmitteln. Viel mehr sind Ernährungswissenschaftler der Meinung, dass die Gelüste der Schwangeren sinnvolle Signale des Körpers sein, welche einen Bedarf melden. Schließlich muss ein steigender Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen kompensiert werden.
Damit lässt sich jedoch nicht erklären, weshalb die Essiggurken und Nuss-Nougat-Creme in dieser Zeit so beliebt ist. Aufgrund des Östrogen-Spiegels, der für einen süßlicheren Geschmack sorgt, dürften die Gelüste nach deftigem Essen wahrscheinlicher sein. Vielleicht liegt das aber auch einfach in der Laune der Natur.

„Ich esse für Zwei!“
Ein weiterer Schwangerschaftsmythos liegt in der Annahme, dass die schwangere Frau für (mindestens) Zwei essen muss oder darf. Der Bedarf an mehr Kalorien besteht meist erst zum Ende der Schwangerschaft und liegt auch hier laut Medizinern bei nur knapp 250 Kalorien.
Statt der Essensmenge kommt es viel mehr auf die ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung an, um das Baby in der gesunden und guten Entwicklung zu unterstützen.

Sodbrennen bringt viel Kindshaar
Sehr viele Schwangere leiden während der Schwangerschaft unter Sodbrennen. Aufgrund der Geburten von Kindern mit ordentlicher Haarpracht hält sich auch dieser Mythos weiterhin: Wenn die werdende Mutter Sodbrennen hat, bekommt das Kind viele Haare.
Doch auch hier müssen wir euch enttäuschen. Die wachsende Gebärmutter drückt während der Schwangerschaft zunehmen auf den Magen und der Muskeltonus verringert sich aufgrund der Schwangerschaftshormone. Dies führt beides dazu, dass der Magenpförtner nicht mehr optimal schließt und kleine Mengen an Magensäure zurück in die Speiseröhre fließen. Dabei entsteht unangenehmes Sodbrennen, das jedoch nicht das Haarwachstum des Kindes fördert.